13.10.2014

Schweizer Kleinserienmesse in Bauma

Just am Rückreisetag von meinem Herbsturlaub in Bergün (Albulastrecke der RhB) fand in Bauma die Ausstellung "Plattform der Schweizer Kleinserie" statt, und damit war, obwohl im Namen nicht enhalten, ausschliesslich Modellbahn gemeint. Also wurde nicht die driekte Rückreiseroute gewählt, sondern über Bauma, einem kleinen Ort südlich von Winterthur.

Da die Ausstellung auf zwei Gebäudekomplexe verteilt war,musste man über eine Straße pendeln, daher gab es ein Armband wie bei der Disco, damit man hier wie dort hinein konnte, und das beliebig oft. Am Samstag und am Sonntag für ganze 10 sFr.!

Früher, als ich noch als rasender Reporter für die Zeitschrift Mittelpuffer unterwegs war, hätte mich diese Ausstellung absolut fasziniert und ich hatte während der gesamten Messezeit fotografiert und Interviews geführt. Denn was es da zu sehen gab, konnte einen eingefleischten Schmalspurer schon vom Hocker reißen.

Ich war nun aber privat dort und wollte nur mal so schauen, was es denn so gibt, hauptsächlich natürlich in "meiner" Spurweite: 0m. Im Gegensatz zu den meisten Ausstellungen in Deutschland, wo 0m immer ein Aschenputteldasein fristet, war diese Baugröße hier prall verteten, von wesentlich mehr Herstellern als ich mir hatte vorstellen können. Angefangen von den altbekannten Großen wie Ferro-Suisse und Model Rail bis hin zu ganz kleinen (mir) unbekannten Firmchen.

Als Privatmann, der selber nicht nach Schweizer Vorbild arbeitet, waren mir die Namen der jeweilien Hersteller/Aussteller nicht so wichtig, d.h. ich habe sie nicht notiert. Die Bilder (die übrigens schwer zu machen waren, da fast alles hinter Glas war und die Beleuchtung der Modelle absolut foto-feindlich) sollen für sich sprechen:

 

oben und unten: 0m-Fahrzeuge nach Vorbild der St.Gallen-Gais-Appen- zeller-Bahn als Eigenbauten von Mitgliedern des Modellbahnclubs Rapperswil

Ebenfalls vom Rapperswiler Club ß0m-Fahrzeuge der Wetzikon-Meilen-Bahn, die mir ihren Güterzügen über die Straßenbahngleise bis nach Zürich hinein fuhr.

Herrliche FO-Lokomotiven und Wagen! Baugröße 0m natürlich!

Laserbausätze der alten hölzernen Stationsgebäude gab es in großer Zahl zu sehen wie oben das von Surava und unten das von Preda, beide an der RhB und beide noch existent!

Und noch einmal hinreißend schöne Stationsgebäude von Meterspurbahnen im 0-Maßstab, diesmal zwei von der MOB.

Herrliche Fahrzeug- und Gebäudemodelle aber so gut wie keine Anlagen. eine der wenigen Ausnahmen hier eine H0m-Demo-Anlage, auf der zwei Züge automatisch pendelten und auch am Ende automatisch umsetzten!!!!

 

Die Ausstellung war herstellerseitig absolut hochkarätig bestückt, was fehlte, waren die Besucher. Ich habe ja als Redakteur und Reporter sehr, sehr viele Modellbahnausstellungen der feineren Sorte gesehen. Alle waren sie wesentlich stärker besucht als diese hier in Bauma. Für mich völlig unverständlich und ich suche immer noch nach einer Erklärung.

Lag es daran, dass draußen Museumszüge der Uerikon-Bauma-Bahn fuhren? Oder dran, dass es so gut wie keine Anlagen gab? Keine Ahnung. Sehr, sehr schade.

OOK.

Wenn du einen Kommentar schreiben möchtest, kannst du das hier tun.

5.9.2014

OOK als Modulist

Spätestens seit dem Blauen Buch ist bekannt, dass OOK eher für stationäre Heimanlagen ist als für Module. Er beklagt auch, dass der FREMO neben der erstklassigen Modul-Arbeit den Bau von Heimanlagen nicht fördert. Dabei hat er selber damit angefangen:

OOK's erstes Modul (erbaut 1982) war 102cm lang. Die Trasse beschrieb bei einem Radius von satten 400cm einen Kreisbogen von 8°. Aber es war nicht nur OOK's erstes H0-Modul, es war das erste FREMODUL überhaupt. An einem Ende hatte es ein A-Profil und am anderen ein B-Profil.

 

 

Diese Profile und die ganze Modulnorm war so ziemlich die erste Leistung des damals frisch gegründeten FREMO. Auch wenn OOK gehofft hatte, dass sein H0-Modul viele Mo- dellbahner reizen würde, es ihm gleich zu tun, dass die Idee einen solchen durch- schlagenden Erfolg haben würde, wie er sich heute darstellt, damit hatte er nicht rechnen können. Und irgendwie ist er auch stolz darauf.

OOK.

Oh W (II)

1.9.2014

Erinnert ihr euch? Am 27.4. 2014 zeigte ich dieses Bild mit dem wunderschönen windschiefen W. Dort kündigte ich an, dass ich "in Kürze" ein solches Kennzeihen K 11 im Bf Oderteich der BAE (meine Modellbahnanlage Spur 0m) aufstellen würde.

Das ist mittlerweile passiert.

Und warum steht dieses W dort, also das Kennzeichen K 11? Weil es so dekorativ aussieht?  Mitnichten!

Natürlich sieht es dekorativ aus, keine Frage. Aber es hat auch eine  sehr wichtige Funktion. An dieser Stelle mündet die Grubenanschlussbahn in den Bahnhof Oderteich der BAE. Diese Grubenanschlussbahn gehört nicht zum Zugleitbereich und der Zugleiter weiß daher nicht immer, was die "Jungs von der Grubenbahn" so machen.

Deshalb dürfen die auch nicht einfach so in den Bahnhof einfahren, sondern müssen sich erst überzeugen, dass die Weiche 4 in Grundstellung verschlossen ist. Dann ist nämlich der Grubenbahnbereich vom BAE-Bereich getrennt und es kann nichts passieren.

OOK.

31.8.2014

Aus für Edmonson

Die Abfahrtstafel ist nicht mehr ganz neu, aber darauf kommt es hier nicht an, denn die Züge fahren auch 2014 fast identisch ab. Worum es hier geht, ist die fettgedruckte Fußnote, dass man hier im Bahnhof Alexisbad der Harzer Schmalspur-Bahnen Fahrkarten kaufen kann.

Kann man nämlich ab 1.9.14 nicht mehr. Schluss mit lustig, Schluss mit Edmonsonschen Fahrkarten. Moderne "Tickets" wird es künftig in der Agentur im Hotel auf der anderen Straßenseite geben.

 

Da bin ich aber froh, dass ich im vergangen Jahr anlässlich der Forumsfahrt des Harz und Harzbahnforums in Alexisbad eine Fahrkarte nach Gernrode kaufte, wo ich zusteigen wollte:

 

Da ist das gute Stück. Satte sieben Euronen hat mich das kleine Pappkärtchen gekostet. Hab's gerne gegeben, denn die Fahrt über den Ramberg auf der Plattform unmittelbar hinter der rückwärts fahrenden Neubaulok war absolut spitzenmäßig.

Und jetzt hat das Kärtchen auch noch Seltenheitswert. Edmonsonsche Fahrkarten sind ohnehin rar geworden. Lang lang ist's her, dass man in Hamburg Hbf eine solche Minifahrkarte nach Basel Bad, nach Paris oder gar nach St. Andreasberg kaufen konnte. Heute habe ich einen A4-Ausdruck aus dem Internet. um von Hamm nach Bremen zu fahren. Völlig unromantisch und unpraktisch und viel mehr Papiermüll erzeugend.

Zum Glück haben sich einige Museumsbahnen rechtzeitig Drucker für Edmonsonschen Fahrkarten und entsprechende Mengen Pappen besorgt, so dass wir zumindest dort weiterhin diese süßen kleinen  Dinger kaufen können. Sollten wir dann aber auch tun.

OOK.

17. Juli 2014

Anachronistische Anlage Opfer der Abrissbirne

Der Hauptbahnhof von Münster befindet sich seit längerem im Umbau. Nach mehrjähriger Bauphase ist der neue dreimal so breite Haupttunnel nun fertig, der Nordtunnel auch, wenn auch nicht breiter sondern nur schöner.

Jetzt geht es in Kürze an das Bahnhofsgebäude. Das heißt es muss weg. Die Abrissbirne kommt. Und davon sind nicht nur alle in den beiden Hauptgebäuden und dem Verbindungstrakt befindlichen Geschäfte betroffen, sondern auch die Modelleisenbahnanlage, die da seit Jahrzehnten gegen Münzeinwurf in Betrieb genommen werden kann:

Wenn es stimmt, was in der Presse steht, werden viele Menschen dieser Anlage nachweinen, die so sehr Kindheitserinnerungen wach gehalten hat.

Die DB hat schon durchblicken lassen, dass in dem neu zu bauenden EG kein Platz für die Anlage sein wird. Ich würde stattdessen vorschlagen, dass sie in ein Modellbahn-Museum kommt und dort auch nachfolgenden Generationen zeigen kann, wie mainstream-Modellbahn bis in die Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts ausgesehen hat.

Hier könnte man mit Schulklassen hingehen und den Kindern erklären, was man alles falsch machen kann.

Und ich könnte immer wieder mal hingehen und mich an meine "Jugendsünde" erinnern lassen, an eine Anlage, die ich in den Sechzigern als Student gegen Geld gebaut habe. *schüttel*

OOK.

13. Juli 2014

Brauerei der Freude und Trauer

Im Juni 2012 fuhr ich mit der Bahn nach Weiherhammer in der Nähe von Amberg, um einen Modellbahner besuchen, dessen Anlage ich aus einem Forum kannte und die ich gerne für mein Blaues Buch fotografieren wollte: Robert Meissner (Nick: Bocklbahn)

Es wurde ein freundschaftlicher und spannender Tag, an dem ich tüchtig fotografierte, das Ergebnis ist im Blauen Buch zu bewundern: eine wirklich tolle Anlage.

Auf der letzten Reiseetappe ab Nürnberg sah ich aus dem Zug eine hübsche kleine Brauerei, gerade konnte ich noch das vorbeihuschende letzte Stationsschild lesen: Etzelwang, nur ganz wenige Stationen vorm Ziel. Ich sprach den Robert darauf an, er kannte die Brauerei nicht, wollte sich aber einmal hinbegeben, um ein paar Maße zu nehmen, damit ich eine Zeichnung davon erstellen könnte.

Auf der Rückfahrt war ich auf dem Quivive mit Kamera im Anschlag und konnte die Brauerei aus dem fahrenden Zug aufnehmen:

 

Ist die nicht knuffig? Die passt auf jede Anlage, sogar in 0, so klein ist sie. Und mit den detailarmen verputzten Wänden leicht und schnell zu bauen. Ich denke, das würde auch ohne Originalmaße und Zeichnung gehen.

Interessant, dass man auch den Schornstein in der Höhe begrenzt hat, weil die Betonung der Höhe auf Modellbahnanlagen nicht vorteilhaft. ist.

 

Das ist alles sehr freudig erzählt, jetzt kommt das Traurige. Der Robert hat die Brauerei nicht mehr vermessen können. Er hatte einen schweren Rückfall seiner Krankheit und starb recht bald ohne nach Etzelwang gekommen zu sein.

Aber seine Anlage lebt in unserer Erinnerung weiter. Thomas Englich hat sich in verdienstvoller Weise darum bemüht, dass Roberts website weiterhin im Netz ist: http://www.lokalbahn-reminiszenzen.de/flb/flb_main.htm

 

Vielleicht kommt ja noch mal jemand auf die Idee, anstelle vom Robert nach Etzelwang zu fahren und an seiner Statt die Maße zu nehmen, so dass doch noch eine Zeichnung erstellt werden kann und wer mag,  die kleine Brauerei nachbauen kann. OOK.

Hierzu erreichte mich ein Kommentar von User Pfalzbahn aus dem MAPUD-Forum:

Wirklich knuffig die Brauerei Pürner in Etzelwang!
Und ein virtuelles Vermessen mit Google Earth ergab fast genau 25 m Seitenlänge!
Grüße Hubert

 

Hier noch ein älteres Bild der Brauerei mit intakter Anschrift:

 

http://www.panoramio.com/photo/60166851

Und noch ein Kommentar aus dem gleichen Forum:

Oh, in der Tat eine "knuffige" Brauerei. Trotz des einfachen Baustils sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Ich vermute mal, dass die beiden mit Brettern verschlossenen tief gelegenen Öffnungen einst die Luken waren, durch die die Rohstoffe vom Waggon ins Haus verbracht wurden. Vermutlich lag also ein Ladegleis direkt vor dem Gebäude.
Pfalzbahn hat eine Gesamtlänge von 25m ausgerechnet, das wären in H0 ja nicht mal ganz 30cm. Klasse!   eisenhans

Möchtest du einen Kommentar zu diesem Blogeintrag schreiben? Dann bitte hier! Er wird nicht direkt hier erscheinen, sondern erst nach Sichtung, um nonsense-Kommentare zu unterbinden.

Wieder mal in Annerschbarrich*

21. Juni 2014

Auf dem Glockenberg von St. Andreasberg gibt es einen Glockenturm (eben drum) und ein Restaurant. Von der davor liegenden Terrasse aus hat man diesen Blick über den Ort.

Das rote Gebäude im Vordergrund war einmal das Empfangsgebäude der St. Andreasberger Zahnradbahn. Hier sieht man die Straßenseite, die Gleisseite hatte und hat immer noch ein großes Bahnsteigvordach.

Seit einiger Zeit baue ich an einem 1:45-Modell dieses EGs für meine Braunlage-Andreasberger Eisenbahn, allerdings nicht ganz genau, sondern eine gespiegelte und gekürzte Version. Meine BAE ist ja auch nicht die Zahnradbahn.

Mein fünftägiger Annerschbarrich-Urlaub geht aber leider morgen zuende.

 

*Annerschbarrich ist die mundartliche Version von St. Andreasberg. Die Bergleute und sonstwie mit dem Bergbau Liierte sprechen eher von Sankt.

Vier in Hüinghausen

16. Juni 2014

Wer sowas noch von früher kennt, sieht, dass das ein Bahnsteigge- päckwagen ist, an dem die vier Männer (darunter der Blogger als 2.v.l.)ihre Freude zu haben scheinen. Und dieser Wagen steht auf dem Bahnsteig vor dem Empfangsgebäude von Hüinghausen an der ehemaligen DB-Strecke Plettenberg - Herscheid, von der jetzt ein Teilstück als meterspurige Museumseisenbahn, genannt Sauerländer Kleinbahn, in Betrieb ist.

Die freudigen Gesichter waren allerdings weniger auf den Gepäckwagen zurückzuführen, sondern eher auf die stattgehabte Fahrt mit dem Dampfzug nach Köbbinghauser Hammer und zurück.

Alle vier sind übrigens Mitglieder des BAE-Club. Es handelte sich nämlich um einen Club-Ausflug. Passiert nicht oft, aber immer öfter.

Rettung vor der Pfingsthitze

8. Juni 2014

Mein normales Arbeitszimmer befindet sich unterm Dach juchhe, da ist es jetzt fast 30°heiß. Dann wird das Gebläse von meinem Computer so laut, dass ich es nicht ertragen mag. Aber es gibt einen Ausweg. Im Erdgeschoss befindet sich das Zugleiterbüro, ehemaliges Büro des Ferrok-Aril-Verlages und der Mittelpuffer-Redaktion. Der Raum geht nach hinten raus und ist wunderbar kühl.

Zum Glück habe ich einen tragbaren Computer, kein Laptop zwar, aber einer, wo der Rechner in den Bildschirm integriert ist, so dass ich alles  auf einmal runter tragen kann. Gedacht, gemacht. Schon sitze ich also hier am Arbeitsplatz des BAE-Zugleiters und habe als erstes mal ein Bild gemacht, damit ihr einen Eindruck davon bekommt:

Rechts lugt ein paar Zenti- meter der Rechner hervor, an dem ich gerade arbeite, in der Mitte das schön altmodische Telefon, äh Fernsprecher des Zugleiters, dahinter klemmen unter dem großen Strecken- band noch die Dienst- und Buchfahrpläne vom letzten BAE-Betriebstag.

Die Buchfahrpläne heißen nur so und sind in Wirklichkeit mit einem Klemmer zusammen gehaltene Einzelblätter A6. Anfangs hatten wir "richtige" Buchfahrpläne, also schön geheftet mit rotem Umschlag und Aufdruck "Nur für den Dienstgebrauch", das war chic und gab ein Vorbild-Feeling, aber auch unpraktisch. Wenn man einen Zug übernahm, musste man in dem Buch seinen Zug unter hundert verschiedenen heraussuchen, und außerdem war das Teil ziemlich dick und unhandlich.

Aktuell bekommt der Tf nur die Buchfahrplanseiten mit, die er auch tatsächlich braucht. Nicht ganz so chic, aber praktisch. Der Zugleiter selber bekommt keinen. Der bekommt nämlich einen großen Bildfahrplan, auf dem er alle Züge zugleich sehen kann.

 

Hatte gar nicht vor, dies zu schreiben, die Hitze ist Schuld. Sorry.

Wenn du einen Kommentar schreiben oder etwas fragen möchtest, geht das hier.

Neues von Spurweiten-Puristen II

6. Juni 2014

Ein paar Einträge zurück hatte ich ja schon mal etwas Subjektives aus der Sicht des Spurweiten-Puristen, der ich ja angeblich bin, von mir gegeben. Jetzt bin ich gerade ein paar Minuten aus der Stadtbibliothek zurück, wo ich die jüngste Ausgabe der LOKI studiert habe, die maßgebende Schweizer Modellbahnzeitschrift, wie meine Leser vermutlich wissen. Damit klar ist, in welche Richtung es jetzt geht, erst einmal ein Foto:

 

Das ist zwar nicht mein einziges 0m-Fahrzeug (grinst da jemand?), auf jeden Fall aber mein einziges Fahrzeug nach Glacier-Express-Vorbild. Das habe ich mal vor vielen vielen Jahren als Rezensionsmuster bekommen und es steht normalerweise in einer Virtine im Zugleiterbüro meiner BAE. Und - nein - es wird nie, nie, nie auf der BAE eingesetzt, auch nicht, wenn keiner guckt!

Was hat das jetzt mit Spurweiten-Purismus zu tun? Bislang gar nichts. Aber jetzt kommt's.

In besagter LOKI las ich nämlich, dass BEMO bekannt gegeben hat, die H0m-Fahrzeuge nach Vorbild Glacier-Express nun auch mit regelspurigen H0-Drehgestellen herauszubringen. Zum Glück las ich sitzend, da konnte ich nicht zu Boden fallen. Eijeijeijei!

Das war aber erst Teil 1 des Schocks. Teil 2 bestand im Editorial des Heftes, in dem totales Verständnis für diese Marktpolitik ausgedrückt wurde. Da wurde viel von Freiheit geredet und vom freien Willen des Käufers und so. Und schließlich würden die Leutz, die "sowas" kaufen, ja schließlich auch die Entwicklung der richtigen Modelle mit finanzieren.

Ich suchte immerfort nach der Ironie, fand sie aber nicht. Der Editorialschreiber meinte es so.

Also, ich kann mir das so richtig vorstellen: der moderne mainstream Hanuller geht ja nach dem in einem früheren Blogbeitrag erwähnten WYSIWYW*-Prinzip vor. Und wenn er im Urlaub einen Glacier-Express gesehen hat, dann will er "so einen" auch für seine Anlage. Aber deshalb gleich noch H0m-Gleis verlegen? Da wird es wohl bei BEMO im Laufe der Jahre einiges an Lobbyisten-Aktivitäten in dieser Richtung gegeben haben.

In der Stadtbibliothek gibt es ziemlich guten Cappuccino für einen €, und der stimmt mich immer friedlich und milde,und da merkte ich, wie ich so nach und nach Verständnis für die Linie des Editorialschreibers bekam.

Ist doch eigentlich auch nix Schlimmes. Jedes Jahr gibt es auf der Messe mehr Regelspurloks im Maßstab II (1:22,5) passend zu LGB-Gleisen, die ganze RhB gibt es bei BEMO von Anfang an auch in H0e und überhaupt, heißt es nicht schon immer: Bei Schmalspur geht alles?

Jetzt hoffe ich nur, dass die Modellbahn-Industrie in den nächsten Jahren mal eine schicke 01 oder 44 (mit Knick-Ramen) für 0m-Gleis rausbringt. Das wird eine Fest auf meiner Anlage!

 

Und inzwischen kann ich BEMO auch gut verstehen. Die müssen sehen, das was in die Kasse kommt. Für den Spurweiten-Purismus sind ja schließlich nicht die zuständig, sondern ich. ;-))  Oder?

_______________________

*WYSIWYW = What you see is what you want

Spitzkehren-Enttäuschung

4. Juni 2014

Im vorletzten Blog-Beitrag hatte ich etwas über Spitzkehren geschrieben, die ich immer sehr spannend finde. Gestern besuchte ich eine, die auf meinen Wegen liegt: Bremen-Vegesack. Seit der Elektrifizierung der ehemaligen Farge-Vegesacker Eisenbahn sollen ja die Züge der RS2 von Verden (Aller) und Bremen Hbf in Vegesack Kopf machen und nach Farge durchfahren. Einen Reisebericht dazu habe ich in einem meiner Foren eingestellt. Link.  Hier nur eins der fünf Bilder als "teaser", wie das heute heißt:

 

WYSIWYW

9. MAI 2014

Mit dem Namen OOK verbindet man in der Regel den Begriff Schmalspur.  Für manche mag das gleich eine Bewertung beinhalten. Das kann ich aushalten, für mich ist Schmalspur etwas Tolles.

Ganz im Irrtum ist, wer glaubt, ich sei so schmalspurig, dass ich nur Schmalspuriges gut finde. Weit gefehlt. Schaut mal hier:

Vergrößern durch Anklicken

 

Das ist ein Teil der Fahrzeuge meiner ehemaligen H0-Anlage Felsentalbahn. Die baute ich, nachdem ich die Lust an der Tilsburg-Asendorfer Eisenbahn (LGB) im Garten verloren hatte. Warum gerade diese Fahrzeuge?

 

Nun, da gab es Ende der Siebziger einen schönen Familienurlaub in Gmunden am Traunsee in Oberösterreich. Die eingleisige Strecke von Attnang-Puchheim nach Steinach-Irdning führt dort hindurch und teilweise auch am Seeufer entlang. Und was sah ich da? Lauter orange aufgehübschte Altbauelloks, teils in Doppel- und sogar Dreifachtraktion. Herrlich. Sofort war ich entbrannt. (Wer kennt das nicht?!) Was man sieht, wünscht man sich oder Englisch What you see is what you want (WYSYWYW)

 

Zum Glück gab es damals alle diese Schätzchen bei Roco und teilweise bei KLEINBAHN und ich konnte gleich einige davon im Urlaubsgepäck mit heim nehmen. Bei Gelegenheit werde ich mal erzählen,. was das für eine Anlage wurde, auf der diese Fahrzeuge verkehrten. OOK.

Spitz kehren (ohne Besen)

6. Mai 2014

Sieht aus wie von einem Modellbahner entworfen, ist - aber eine originale Betriebsstelle der Freien Grunder Eisenbahn (Aufn. H. Wunderlich). Ein Bahnhof ohne Bahnsteig, Empfangsgebäude oder sontigen Details. Wie das?

Es ist eine so genannte Spitzkehre. Wie man erkennen kann, geht das Gleis in Richtung auf den Fotografen bergauf, das Gleis nach rechts unten geht bergab. Eigentlich würde der von rechts unten kommende Zug gerne ohne Halt nach links  auf den Fotografen zu weiterfahren. Aber da müsste er eine große Schleife (=Kehre) fahren, und für die war kein Platz. So muss er statt in der Schleife (= rund) halt spitz kehren, daher der Name Bratkartoffel, äh Spitzkehre.

Richtige Eisenbahnen lieben diese Artefakte gar nicht, verlangsamen und verteuern sie doch den ganzen Betrieb. Bei Modellbahnen sieht die Sache ganz anders aus. Da sind die Züge bekanntlich in wenigen Sekunden von einem Bahnhof zum nächsten geflutscht. Viel zu schnell, um glaubhaft zu wirken. Da kann so eine nette kleine Spitzkehre, wenn sie von der Geländeform her begründbar ist, die Fahrzeit zwischen zwei Bahnhöfen ganz schön verlängern. Was ja ganz in unserem Sinne wäre.

Wozu das zweite Gleis da ist, kann man sich denken. Wenn der Zug, der da fährt, kein Wendezug oder Triebwagen ist, muss die Lok umlaufen, damit sie bei der Weiterfahrt wieder vorne dran ist.

Und was ist, wenn nun ein Gegenzug von oben kommt? Na ja, der kann natürlich in das Umfahrgleis einlaufen, und der bergauf fahrende Zug fährt dann erst weiter. Aber wie kommt der zweite Zug weiter nach unten, nachdem seine Lok ebenfalls umgesetzt hat? Genau, er muss nochmal ganz auf die obere Strecke ausziehen und dann in das andere Gleis einfahren, von dem es dann weiter nach unten geht. Uuuuumständlich, oder?

Oh, es geht auch anders! Zum Beispiel so wie in nebenstehendem Bild. (Aufn. Volker Dehnke) Da hat man gleis- und weichenmäßig mehr Aufwand betrieben und einen so genannten Hosenträger eingebaut, also eine Kreuzung mit vier Weichen, was es ermöglicht, dass von jedem Gleis sowohl nach oben als auch nach unten weitergefahren werden kann.

Es handelt sich hier um die berühmte Spitzkehre Bast-Michaelstein bei Blankenburg im Harz. Da kann ein viel intensiverer Verkehr laufen als bei der Freien Grunder Eisenbahn.

Es gibt noch viel mehr Varianten bei Spitzkehren. In meinem Blauen Buch (siehe Blogeintrag vom 17. April 2014) habe ich ihnen ein ganzes Kapitel gewidmet und  mehr als ein Dutzend Beispiele gebracht.

Spitzkehren sind natürlich nichts für bequeme Modellbahner, die nur den fahrenden Zügen hinterher schauen wollen. Für solche, die lieber richtigen Betrieb mit allen Schikanen machen, sind sie geradezu ein Trumpf. OOK.

Wie ich Modelleisenbahner wurde

4. Mai 2014

Wiedererkannt? Es ist der "Kleintierwagen" von Märklin H0. Für mich hat dieser hübsch bunte ganz aus Blech geprägte  Wagen eine ganz besondere Bedeutung: er war mein erstes selbst gekauftes Modellbahnfahrzeug.

Das war 1953, ich war 13, der Wagen stand im Schaufenster eines Gebrauchtwarenladens und kostete, wenn ich mich recht erinnere, so an die 2,40 DM. Viel Geld für mich damals, und ich habe mir unzählige Male an diesem Schaufenster die Nase platt gedrückt und überlegt, ob ich meine ganze Barschaft dafür opfern sollte. Schließlich tat ich es und war dabei tierisch aufgeregt. Von da an war ich Modelleisenbahner.

 

Meinen  Kleintierwagen habe ich schon lange nicht mehr. Ich könnte ihn mir erneut beschaffen, in der Bucht wird er mehrfach angeboten. Aber ich bin kein Sammler, und für das Geld könnte ich mir schon einen Bausatz für einen Wagen meiner jetzigen Baugröße (0m) kaufen.

Deswegen wird es mit diesem nostalgischen Blog-Eintrag sein Bewenden haben und ich richte meine Aufmerksamkeit und Energie auf meine jetzige Anlage, die nicht aus einem Kindheitstraum erwuchs, sondern aus einer erwachsenen Vision.

War aber dennoch nett, diesen Wagen der ersten Stunde mal wieder anzuschauen, auch wenn es nur virtuell war. OOK.

 

Dortmunder Impressionen III: Wiederentdeckung einer alten Liebe

1. Mai 2014

Eine der interessantesten Ecken der diesjährigen Dortmunder Intermodellbau war nach meiner Auffassung der Bereich, der unter der Flagge der  Eisenbahnfreunde Hemer lief. Neben einer beeindruckenden Darstellung der Plettenberger Kleinbahn in IIm (Wolf Dietrich Groote) und den ebenfalls in IIm gebauten Straßenbahnmodellen von Herrn Otten gab es da ein Kleinod zu sehen, das mir äußerst bekannt vorkam:

Sozusagen ein déjà-vu-Erlebnis. Im Dezember 2003 hatte ich dieses wunderbare Schaustück bei der Modellbahn-Messe in München ausgiebig fotografiert*. Klaus Kampelmann von den EF Hemer hatte im Maßstab 1:45 eine typische Szene der Iserlohner Kreisbahn nachgestaltet. Das war eine Überlandstraßenbahn, die aber auch einen regen Güterverkehr mit Elloks und aufgebocken Regelspurwagen abwickelte.

Das muss eine tolle Sache gewesen sein, wenn so eine Ellok mit breiten Regelspurwaggons durch die engen Straßen von Hemer quietschte. Klaus Kampelmann hat das in seiner Straßenszene so unwahrscheinlich echt nachempfunden zusammen mit einigen beispielhaften Industriebetrieben, die von der Kreisbahn bedient wurden.

 

Der Erbauer war bei meinem Besuch in Dortmund leider nicht zu sehen, aber das Wiedersehen mit einer der besten Schauanlagen Deutschlands hat mir dennoch große Freunde gemacht. Schließlich steht das Teil ja nicht nur herum, sondern darauf wird lebendig demonstriert, wie der Betrieb ablief. Immer noch sehr beeindruckend.

________________________

*Das sollte ein toller Bericht im MITTELPUFFER werden, aber durch die Einstellung des Blattes ist daraus nichts mehr geworden.

Oh W!

27. April 2014

Wir Deutschen sind bekannt dafür, dass alles ordentlich und geregelt sein muss. Waagerechte und Sekrechte sind einzuhalten, sonst ...

Meine Mutter, die im Dritten Reich groß geworden ist, hatte, wenn etwas nicht genau gerade war, immer den Spruch darauf: "Schief ist englisch und englisch ist modern". Dabei war englisch damals verpönt.

Heute nicht, besonders in der Sprache. Heute muss nicht alles gerade sein, sondern straight oder tough.

Und dann das hier:

Ist dieses W, im Bahnjargon K 11 genannt, nicht herrlich schief?  Das W befindet sich auch nicht an einem richtigen Mast mit Aufstiegshilfen, sondern ist einfach an ein Stück Altschiene angebraten.  Jetzt bin ich fast geneigt, von Kleinbahnromantik zu sprechen.

 

Wo mag dieses windschiefe Exemplar von einem W wohl stehen? Da das hier kein Rätselforum ist, will ich es verraten: es steht an der Stelle, wo im Bahnhof Lengerich das Übergabegleis der Teutoburger Wald-Eisenbahn in den DB-Teil des Bahnhofes mündet. Da macht es ja auch Sinn.

Auf meiner Anlage wird in Kürze auch ein W aufgestellt, an der Stelle, wo die Grubenanschlussbahn den BAE-Bahnhof Oderteich erreicht. Ob ich mich wohl trauen werde, es soooo schief aufzustellen?

Gerade kommt mir so die Idee, ich könnte ja an der Stelle an der Anlagenkante verdeckt einen Abzug des obigen Bildes vorhalten, das ich dann bei kritischen Fragen oder abfälligen Bemerkungen vorzeige. Wär das was?

Forschungen am km 15,2 der Harzquerbahn

25. April 2014

Für den zweiten Band von Harzer Schmalspur-Spezialitäten (HSS II) arbeite ich derzeit an einem Kapitel über die Anschlussgleise im Behretal. Wie bei solchen Arbeiten üblich, maile ich auch wieder mal diesen oder jenen Freund an auf der Suche nach weiterem Bildmaterial. Und da schickt mir heute Lammert Boerman aus den Niederlanden ein Bild, wo ich selber drauf bin, das ich noch gar nicht kannte:

Vergrößern durch Anklicken

 

Da stehe ich vor ziemlich genau fünf Jahren am km 15,2 der Harzquerbahn. Das ist die Stelle, wo vor dem Krieg das Anschlussgleis des Steinbruchs Am Möhrenrücken abzweigte. Und dieser Anschluss ist Hauptgegenstand des erwähnten Kapitels.

Lammert schickte noch einige Bilder mehr, die wird man dann zu gegebener Zeit im HSS II sehen. OOK.

Neues vom Spurweiten-Puristen

23. April 2014

Man hat so seinen Ruf. Ich habe u.a. den Ruf, bezüglich der Spurweiten von Schmalspurfahrzeugen ein beinharter Purist zu sein. Ein alter Freund von mir, ein Stück südlich von Hamm zuhause, der mal eine meterspurige E-Lok in 0e nachgebaut hat (exzellent übrigens!) traut sich heute noch kaum unter meine Augen, immer gewärtig, dass ich eine beizende Kritik ablassen könnte. Was ich aber gar nicht tue. So ist das halt mit dem Ruf, der einem voraus eilt.

Neulich aber passierte etwas, was dazu gar nicht passt. Ein Freund aus Hamburg besuchte mich und brachte eine Lok mit. Ebenfalls selbstgebaut und ebenfalls exzellent. Und ebenfalls 0e. Heiliges Kanonenrohr!

Mh-Lok der Mariazellerbahn zu Gast auf der BAE. (Vergrößern durch Anklicken)

 

Aber er brachte sie auf meinen ganz besonderen Wunsch hin mit, denn ich kannte diese wunderschöne Nachbildung einer Mh der Mariazellerbahn bis dahin nur aus dem Internet und wollte sie zu gern mal aus der Nähe sehen.

Und was für eine tolle Maschine! Meine Begeisterung kannte keine Grenzen und ich legte sogar ein Stück dritte Schiene, damit die 760mm-Spur-Ma- schine auf den Meterspurgleisen der BAE für ein paar Starfotos posieren konnte. Eins dieser Fotos ist oben zu sehen.

 

Besagter Freund hat übrigens auch eine Website, auf der mehr über sein modellbauerisches Schaffen (und das seiner Freunde) zu sehen ist.

Ich bewundere und beneide Modellbahner, die für ihre Anlage genau die richtige und passende Maschine selber bauen können, wenn es sie nicht zu kaufen gibt. Mir ist das leider nicht gegeben, obwohl das gerade in 0m noch wichtiger wäre als in 0e. OOK.

Wenn du einen Kommentar schreiben möchtest, geht das hier.

Dortmunder Impressionen II (Sound)

20. April 2014

Bei so einer Ausstellung geht jeder mit seinen eigenen Augen herum und sieht was anderes als die anderen. Das gilt aber auch für's Gehör. Jeder hört was anderes. Die Geräusche, die Modellloks machen, heißen ja nicht Geräusche, sondern Sound.

An Sound bin ich interessiert. Das sollen meine Loks auch mal bekommen. Aber erst, wenn es Sound gibt, der mich überzeugt. Sound gab es an zahlreichen Stellen, das meiste hörte sich aber an wie Lärm. Warum man Elloks mit dem Sound der Lüfter ausstatten muss, ist mir ein Rätsel. Klingt im Modell nach Irgendwas und nervt. Brauchbaren Dieselsound hört man schon eher, zumindest bei größeren Maßstäben.

 

Gleichmäßiges Zischen?

Ich bin aber vornehmlich an Dampfloksound interessiert. Das Meiste, was ich da in DO gehört habe, klang ziemlich genau so wie meine allererste 1C1 von LGB in den Siebzigern: ein gleichmäßiges Zischen, das je nach Fahrgeschwindigkeit zerhackt, also unterbrochen wurde. Viel weiter scheint man da heute nach vierzig Jahren nicht zu sein. Jedenfalls hat sich keine der dort vertretenen Fachfirmen bemüht, etwas Fortgeschrittenens und Mitreißendes, Unwiderstehliches zu zeigen.

 

Wohltuende Ausnahme

 Aber es gab eine Ausnahme, eine wohltuende. Auf einer belgischen oder niederländischen Spur I-Anlage zog eine 50kab rückwärts fahrend mit einem Güterzug ihre Kreise. Immer mit der gleichen (korrekten) Geschwindigkeit, so dass ich nur darüber etws sagen kann. Bei ca. 50 kmh (umgerechnet) hatte die 50 einen absolut überzeugenden Auspuffschlag. Tonfrequenz, Lautstärke und Zahl der Ausstöße/Umdrehung (4), alles war überzeugend. Dazu kam aus dem Schornstein noch im genau richtigen Rhythmus der sichtbare Dampfausstoß. Absolut Klasse.

Auf Grund der gleichmäßigen Geschwindikeit kann ich leider nichts sagen über die Dynamik des Sounds bei der Anfahrt und im Freilauf. Das sind nämlich eigentlich die kritischen Stellen.

 

Sounddynamik wo bist du?

In der Regel hat der Lokführer beim Anfahren (evtl. nach kurzem Ausblasen der Zylinder) die Steuerung voll ausgelegt und reduziert sie dann kontinuierlich bei steigender Geschwindkeit und sinkendem Zugkraftbedarf. Ist die Zielgeschwindkeit erreicht und keine Steigung vorhanden, wird die Füllung sehr weit zurückgenommen, so dass die Lok nur noch sehr verhalten zischelt. Gibt es gar ein Gefälle oder steht der nächster Halt unmittelbar bevor, wird der Regler geschlossen, die Lok dümpelt im Freilauf weiter, man hört nur das Klappern der Stangen und evtl, eine nicht ganz dichte Stopfbuchse. Mehr nicht!

 

Das korrekt nachzustellen ist natürlich einiges anspruchsvoller als ein gleichmäßiges Zischen, das nur unterbrochen wird, aber nach vierzig Jahren Entwicklung sollte man das beherrschen - oder es lassen. Ich zumindest kann es lassen, dreistellige Eurobeträge zu investieren, solange die von mir geschilderte Qualität nicht erreicht ist. OOK.

Ein Editorial nach meinem Geschmack

19. April 2014

Das Wort Editorial, das sich auch in unseren Sprachraum eingeschlichen hat, kommt von Editor, das ist im Englischen das Wort für Chefredakteur.

Ich habe selber viele solcher Editorials geschrieben aber ich lese auch gerne welche, wobei ich manche lieber lese als manche andere. Gestern Abend blätterte ich in den Modellbahnzeitschriften, die ich im letzten Sommer von meinem Urlaub in GB mitgebracht hatte. Und blieb gleich wieder an einem Editorial einer hochauflagigen Zeitschrift hängen, in dem ich mir schon beim ersten Lesen einige Zeilen unterstrichen hatte. Ich gebe sie hier gleich mal in freier Übersetzung wieder:

 

Das herrschende schlechte Wetter habe ich ausgenutzt, um ein paar dringende Arbeiten an meiner 7mm*-Anlage Gifford Street auszuführen. Die jüngste Arbeit war der Ersatz einer Servo-Platte zur Steuerung der Ausfahrsignale und die Installation von drei selbstgebauten Lichtsignalen am Tunnelende der Anlage.

Auf der anderen Seite von Gifford Street bin ich dabei, eine Brücke durch einen Neubau zu ersetzen und das Gelände anzupassen. Da ist also noch genügend Arbeit für die nächste Zeit, um uns beschäftigt zu halten und demnächst in dieser Zeitschrift darüber zu berichten.

Tja, so etwas in der Art würde ich ja zu gerne mal in einem hiesigen Editorial  lesen. OOK.

 

____________________________

*gemeint ist 7mm = 1 Fuß, entspricht 1:43,5, der britischen Spur 0

 

Dortmunder Impressionen

18. April 2014

Vergrößern durch Anklicken

 

Dortmund ist die Stadt des Bieres (gewesen), des Fussballs und natürlich der Intermodellbau. Dort traf sich ein kleines Grüppchen des BAE-Clubs inklusive des Betreibers dieses Forums. (Ein weiterer ist noch an seinem Stand und einer hinter der Kamera.)

Wie man sieht, gab es Grund zu Fröhlichkeit und Freude.

 

Hier noch ein paar Impressionen aus der Kamera von "Jaffa" (Betreiber der Modellbahn-Datenbank Trickkiste)

Die Spur 0-Freunde Ruhr-Lenne zeigten eine der bestdetaillierten und funktionalen Anlagen der ganzen Ausstellung. Trotz hochgradiger Detaillierung keine überladene Wirkung. Allerdings ...

... war manchmal doch Kunst und Kitsch recht nahe beieinander. Aber das ist natürlich eine völlig subjektive Bewertung.

Das aus unserer Sicht Beste war dann doch die Modulanlage der TT-Gruppe NRW im FREMO, die richtigen Betrieb machte. Der ins Bild  eingesetzte "Besucherfahrplan" war weithin zu sehen. Na, und die von allen Seiten sichtbare Uhr sagt ja schon alles. OOK.

BAE-Kohlenhandel in der MIBA

18. April 2014

Am Bahnhof Oderteich der Braunlage-Andreasberger Eisenbahn (BAE) gibt es die Fa. Koch, Kohlen und Baustoffe. Selbstgebaut natürlich. Den Bauartikel dazu gibt es jetzt in der April-Ausgabe der MIBA ab S. 44 unter dem Titel "Kohle für den Kunden".

Der GmP ist tot. Es lebe der GmP

18. April 2014

Nochmal die gestern erwähnte LOKI. Da fiel mir noch etwas anderes ins Auge, ein kleiner aktueller Bericht über die RhB.

Die Rhätische Bahn ist ja eine moderne Bahn und fährt vertaktet wie die SBB. Das hatte aber zur Folge, dass es  in der morgendlichen rush-hour eine für den Arbeitsbeginn in Domat/Ems und Chur optimal passende Relation nicht gab. In der fährt aber ein spezieller Güterzug mit Valser-Wasser von Ilaz nach Chur.

Was macht diese hochmoderne RhB? Sie gibt diesem Güterzug einen Personenwagen bei und schon gibt es eine weitere Relation für den Arbeiterverkehr. Und einen GmP. Toll!

Was heißt das? Dass die RhB zwar hochmodern ist aber keineswegs stur. OOK.

Blaues Buch geht gut

17. April 2014

So hoch gestapelt wie hier kurz nach Erscheinen in der Bahnhofsbuch- handlung Düsseldorf liegt mein Anlagenplanungsbuch normalerweise nicht mehr auf. Außer gerade neulich bei der Intermodellbau in Dortmund am VGB-Stand wieder. Aber das Teil verkauft sich lt. Verlagsabrechnung immer noch recht gut und nähert sich der Zahl 6000.

Freut mich, kann ich nicht anders sagen. ;-))

Es geht (endlich) bergauf

17. April 2014

In der Stadtbiliothek blätterte ich heute in der aktuellen Ausgabe (4/14) der schweizer Modellbahnzeitschrift LOKI (Ich kann ja nicht alle Zeitschriften selber halten). Darin wurde über einen italienischen Berninabahn- verliebten Modellbahner berichtet, der schon diverse Stationen der Berninabahn in ganz hervorragender Weise in H0m nachgebaut (und in der LOKI veröffentlicht) hat. Damit er alle diese Nachbildungen als Module aneinanderreihen kann, hat er sie - im Gegensatz zum Vorbild - ohne jegliche Steigung gebaut.

Als nun in der Redaktion die Kunde ankam, besagter Modellbauer habe sich nun das Kehrviadukt von Brusio als neueste Vorlage zum Nachbau erwählt, fragte man sich, wie er das wohl diesmal ohne Steigung händeln wollte. Denn das Kreisviadukt ohne die markante Steigung - kaum vorstellbar:

Foto aus Mittepluffer 33 (vergriffen) von M. Letta.

 

Wollte er aber gar nicht. Nein, diesmal war ihm von Anfang klar, dass es ohne eine solche nicht abgehen konnte. Und nach der Devise alles oder nichts entschloss er sich, die Originalsteigung von 70‰ anzuwenden. 70‰ sind natürlich ein Hammer, zumindest im Modell.

Aber er hat das 1:87 -Modell des Kehrviadukts schon fertig - Bilder waren in der LOKI in ausreichender Zahl zu bewundern und bestaunen (Andrea Arcangelis «Viadotto elicoidale di Brusio») - und in seine Modulanlage eingefügt und lässt vorbildentsprechende Kompositionen darauf verkehren.

Donnerwetter. Mein Hut ist gelüftet. OOK.